Löhne der Schreiner in der Schweiz im Jahr 2025: Ein Überblick
- 27.02.2025

Die Schreinerbranche in der Schweiz ist ein wichtiger Bestandteil des Handwerkssektors und spielt eine zentrale Rolle in der Bau- und Möbelindustrie. Im Jahr 2025 stehen Schreinerinnen und Schreinern einige positive Entwicklungen in Bezug auf ihre Löhne bevor, die sowohl durch tarifliche Anpassungen als auch durch die anhaltend hohe Nachfrage nach Fachkräften geprägt sind.
Lohnerhöhungen 2025: Was ist neu?
Ab dem 1. Januar 2025 treten für Schreinerinnen und Schreiner in der Schweiz neue Lohnregelungen in Kraft. Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) hat sich zusammen mit den Gewerkschaften Unia und Syna auf eine allgemeine Lohnerhöhung geeinigt. Die wichtigsten Änderungen umfassen:
- Erhöhung der Effektivlöhne: Alle dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellten Mitarbeitenden erhalten eine generelle monatliche Lohnerhöhung von 65 CHF. Zusätzlich werden weitere 35 CHF pro Mitarbeitendem individuell verteilt, basierend auf Leistungskriterien oder anderen betrieblichen Faktoren.
- Anhebung der Mindestlöhne: Die Mindestlöhne steigen für alle Kategorien um 2 %. Dieser Schritt soll insbesondere denjenigen zugutekommen, die am unteren Ende der Lohnskala stehen, und die Attraktivität des Berufs langfristig sichern.
Diese Massnahmen sind darauf ausgelegt, nicht nur die Inflation auszugleichen, sondern auch die Wertschätzung für die Arbeit von Schreinerinnen und Schreinern zu unterstreichen. Besonders bemerkenswert ist, dass die Erhöhungen in fixen Beträgen ausgewiesen werden, wodurch Mitarbeitende mit niedrigeren Einkommen überproportional profitieren.
Durchschnittsgehälter und regionale Unterschiede
Die Löhne von Schreinern variieren stark je nach Region, Erfahrung und Spezialisierung. Im Durchschnitt liegt das Jahresgehalt eines Schreiners bei etwa 64'343 CHF brutto, was einem monatlichen Verdienst von rund 5'333 CHF entspricht. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede:
- Höhere Gehälter findet man in Städten wie Genf (durchschnittlich 84'552 CHF jährlich), Basel-Stadt (68'446 CHF) und Zürich (67'313 CHF).
- Niedrigere Gehälter werden in ländlicheren Regionen wie Fribourg (53'169 CHF) oder Graubünden (59'654 CHF) gezahlt.
Diese regionalen Unterschiede spiegeln sowohl die Lebenshaltungskosten als auch die wirtschaftliche Dynamik der jeweiligen Kantone wider.
Einflussfaktoren auf den Lohn
Neben der Region spielen weitere Faktoren eine Rolle bei der Bestimmung des Schreinerlohns:
- Berufserfahrung: Junge Schreiner mit wenig Berufserfahrung verdienen durchschnittlich etwa 50'000 CHF jährlich, während erfahrene Fachkräfte bis zu 72'558 CHF brutto pro Jahr erreichen können.
- Spezialisierung: Möbelschreiner oder Schreiner mit einer Weiterbildung in Bereichen wie AVOR (Arbeitsvorbereitung) oder Montage können höhere Gehälter erzielen.
- Branche: Schreinereien im Möbelbau zahlen tendenziell besser als solche im allgemeinen Baugewerbe.
Arbeitsmarkt und Fachkräftemangel
Die Nachfrage nach qualifizierten Schreinern bleibt hoch. In den letzten Jahren gehörten Schreiner regelmässig zu den 25 meistgesuchten Fachkräften in der Schweiz. Mit über 4'000 offenen Stellen im Jahr 2025 zeigt sich, dass gut ausgebildete Schreiner hervorragende Jobperspektiven haben.
Allerdings kämpft die Branche mit einem spürbaren Fachkräftemangel. Viele Betriebe berichten von Schwierigkeiten, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Dies führt dazu, dass Arbeitgeber zunehmend in die Ausbildung und Weiterbildung investieren müssen, um den Bedarf zu decken.
Zukunftsaussichten
Die Reformen im Bildungsbereich zielen darauf ab, die Attraktivität des Berufs langfristig zu stärken. Geplant sind kürzere Ausbildungszeiten sowie neue Spezialisierungsmöglichkeiten wie Fertigungsspezialist oder Montagespezialist. Diese Massnahmen sollen nicht nur den Beruf zugänglicher machen, sondern auch sicherstellen, dass die Branche mit technologischen und gesellschaftlichen Veränderungen Schritt hält.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Jahr 2025 für Schreinerinnen und Schreiner in der Schweiz von positiven Entwicklungen geprägt ist. Die Lohnerhöhungen, kombiniert mit einer stabilen Nachfrage nach Fachkräften, bieten eine solide Grundlage für eine attraktive Karriere im Schreinerhandwerk. Gleichzeitig bleibt es wichtig, weiterhin in Ausbildung und Qualifikation zu investieren, um den Herausforderungen des Arbeitsmarktes gerecht zu werden.